Thursday, May 31, 2007

Charaktere großer Unbeliebtheit

Gerade mag ich keine...

.... Leute, die in Münster wohnen dürfen
.... Leute, die ihre eigenen Klamotten in ihrem eigenne Zimmer haben
.... Leute, die viel Geld haben
.... Leute, die keine Fernbeziehung führen müssen
.... Leute, die wissen, ob sie ihren Master im Ausland machn wolle
.... Leute, die überhaupt wissen was sie wollen
.... Leute, die festangestellt bei amnesty arbeiten dürfen
.... Leute, die das Leben nehmen wie es kommt, ohne sich den Kopf zuzumüllen
.... Leute, die schneller joggen als ich
.... Leute, die weniger Schlaf brauchen als ich
.... Leute, die ihre Liebsten und Familien in den Arm nehmen können, wann immer sie es wollen
.... Leute, die gerade zusammen und ohne mich in Kambodscha das Leben genießen

Das wollte ich gerade mal loswerden. Danke an Fabian, er hat dieses fundamentale Werk quasi provoziert.


Dieses Bild zeigt einen Charakter, der sich momentan bei mir großer Beliebtheit erfreut. Falls ihr also nicht zufällig eine nach Hase aussehende sehr alte Sandkastenspielfigur der fünfjährigen Juliane seid und zudem noch ein oben genannten Kriterium erfüllt, würde ich mir just in diesem Moment nicht zu nahe kommen. Hah!

Tuesday, May 22, 2007

Großartig

Ich war gerade auf einem der besten Konzerte, die ich mir vorstellen kann. "Freshly Ground" aus Südafrika haben auf dem Alexanderplatz ein Konzert gegeben. Umsonst. Dort ist nämlich das "One World Village" aufgebaut und den Tag über gibt es Programm. Leider sind fast nie Leute da, weil das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wohl leider vergessen hat, wie man das Wort Marketing schreibt. Projektmanagement für Arme muss ich da leider und wirklich traurig sagen. Man hätte soviel daraus machen können. Stattdessen hängt an der Bühne ein wunderbar aussagekräftiges Schild, auf dem steht:
"Programm heute - 19:00 Uhr - Konzert / Show"
Ja, so lockt man wohl Leute an.
Naja, das Konzert war aber trotzdem ganz gut besucht verglichen mit anderen, die ich in der letzten Woche auf dem Weg nach Hause habe spielen hören - vor 30 Leuten. Eben waren es immerhin geschätzte 200.
Es war großartig. Aber seht selbst. Ein paar kleine Impressionen.
Wer mehr wissen will: www.freshlyground.com




Saturday, May 19, 2007

Für Maria

Was eine religiös anmutende Überschrift. Aber keine Sorgen, noch hat mich keine der Sekten gekriegt, die hier in Berlin auf Seelenfang sind.
Die Überschrift ist Maria gewidmet, die mir ins Gedächtnis gerufen hat, dass man mal wieder was von sich hören lassen könnte. Womit sie Recht hat. Danke daher dafür. [Ich weiß, Alliterationen sind mittlerweile keine Werkzeuge des professionellen Journalismus mehr. Aber die kam von alleine.]

Wo war ich stehengeblieben? Richtig, was ich so mache. Tja, gearbeitet habe ich ne Menge in den letzten Wochen. Und dann war in ich Braunschweig bei meiner lieben Verwandtschaft und habe ein ruhiges letztes Wochenende gehabt. Dann war ich krank. Danke an meinen Bruder, von ihm stammte dieser widerliche Virus. Und Donnerstag war Vatertag.
"Alles Gute zum Vatertag nachträglich, lieber Papa!" Das musste eben noch schnell gesagt werden. Auch wenn zum Glück alle mir relativ nahestehenden männlichen Wesen dankenswerter Weise oder auch gezwungener Maßen auf diese nun wahrhaft sinnlose und zweckfreie Sauferei am Tag der Väter verzichtet hat. Zumindest meines Wissens. Während ich Donnerstag morgen recht früh in einem Café saß und sehr guten frischen Pfefferminztee trank, dem ramponierten Inneren zu liebe, waren die Herren bereits dabei, Wodka-Cola zu kippen. Wie kann man das um neun Uhr morgens? Wer immer für Geschlechterverteilung zuständig ist, danke, dass ich kein Mann bin. Manchmal muss das anstrengend sein. Als Frau ist es allerdings auch des Öfteren mal anstrengend, wie ich am eigenen Leibe immer wieder erfahren darf. Aber das führt hier nur zu sinnlosen Ergüssen zweckfreier Gedanken, daher Schluss an dieser Stelle und zurück zum Thema:
Den vorgestrigen Tag verbrachte ich nämlich ansonsten bei Kathrin im Haus ihrer Eltern in Pankow. Mann, ich wusste echt nicht, dass Berlin auch so ruhig sein kann. Einmal Auto anschieben, einen Spaziergang mit Hund, viel Tee, ein bisschen afrikanische Musik und ein paar Ohrringe später kam ich dann sehr relaxt nach Hause.
Gestern war ich dann wieder arbeiten und dann gleich mal richtig. 10 Stunden durch. Denn heute war das Event im Mai:

EINSatz zeigen für die Menschenrechte

Das ist eine Kampagne von ai, die schon länger läuft und heute gab einen Höhepunkt mit großem Stand, Promis und Musik in der Kulturbrauerei. Wir haben viele Unterschriften gesammelt. Karten verschicken lassen (bei der Post kann man sich nen echten Briefkasten leihen, schon ne coole Sache), ich habe Benno Fürmann die Hand geschüttelt und Thees Uhlmann beim exklusiven amnesty-Kurzkonzert gelauscht. Nach langen Stunden bin ich nun gerade wieder zu Hause angekommen und ich muss sagen, es war ein schöner Tag.
Und natürlich brauchen wir auch noch Unterschriften. Deshalb klickt ganz fix auf diesen Link und unterschreibt in Sekunden die Petitionen. Es kostet auch keinen Cent, noch nicht mal Internetgebühren, weil ihr ja eh alle ne Flatrate habt:


Und eine Mail habe ich auch bekommen. In der steht, dass Göteborg eine wunderbare Stadt ist. Und sie kommt von einer alten AEGEElerin, die dort gerade ERASMUS macht. Vielleicht lockt es mich ja doch, denn für alle die, denen ich es nicht eh schon mehrmals erzählt habe:
Göteborg hat "ja" gesagt and is happy to welcome me in Sweden to do my Master Studies.
Jawoll. Nun schauen wir mal, was die Zeit bringt. Ob Zu- oder Absagen von den anderen.

Zum Abschluss noch ein Bild vom Berliner Himmel mit Kirchturm. Und mit Luftballons. amnesty-Luftballons. 200 Stück. Und wer hat sie mit Helium gefüllt? Dreimal dürft ihr raten..... Falsch, es war nicht NUR ich, es waren Gesa UND ich. Hah! Und ihr dachtet, ihr hättet mich!

Ansonsten geht es gleich Cocktails trinken. Daher einen guten Abend euch allen. Genießt den Sonntag und das Leben an sich. Ihr habt schließlich nur eins. Nein, fragt mich bitte nicht, wann ich so altklug geworden bin. Es muss wohl schon ein paar Jahre her sein.

Sala sentle!

Monday, May 07, 2007

Tier des Tages

Wer von euch würde nicht auch manchmal am liebsten den Kopf in den Sand stecken?

Meine treue Freundin für die Nacht und die gesunde Limonade


Diskurse zum öffentlichen Klima aus feministischer Perspektive

Strebsame Teilnehmerin - alias meine Kleene

Auch die Großpuppen waren hart dabei

Auf dem Weg zum Kanzleramt - leider war keine da oder es wollte keiner öffnen und deshalb musste ein armer Wachmann die riesige Unterschriftensammlung in Empfang nehmen:
Reclaim the Climate


Panels, Foren, Workschops, Late Night Talks, Philosophischer Salon (siehe Titel, ich habe nicht daran teilgenommen) - das war mein Stundenplan des vergangenen Wochenendes. Ich war auf dem mcplanet.com - Klima der Gerechtigkeit, ein großer Kongress zum Klimawandel hier in Berlin. Zusammen mit meiner wunderbaren Schwester, die weder Kosten noch Mühen gescheut hat, die Großstadt Freiberg zu verlassen und zu mir ins beschauliche Berlin zu kommen. 1300 Teilnehmer, 200 ReferentInnen und über 17o verschiedene Möglichkeiten zur Diskussion. Ich war wirklich beeindruckt von der Organisation und der Qualität des Ganzen. Zwischen China und Afrika hin und her pendelnd, gab es doch noch eine Menge anderer Sachen, die ich gerne besucht hätte, zu denen aber einfach die Zeit fehlte. Von mir aus hätte es gerne noch einen Tag länger gehen können, doch auch so bin ich vollgepackt mit Informationen nun zum halben Klima-Experten geworden. Und wieder habe ich festgestellt: Mit welche Energie engagierte Leute aus dem südlichen Teil der Erde für einen bessere und gerechtere Welt kämpfen, das ist kaum zu glauben. Ein bisschen Polemik mag wohl manches Mal dabei sein, doch verübeln kann man das Wohl nicht.
Es ist kurz vor 12, vielleicht auch schon danach, deshalb ist es umso wichtiger, dass es jetzt etwas passiert. Das wusste ich vorher auch schon, doch ist es einem in beeindruckender Weise noch einmal vor Augen geführt worden. Hoffen wir, dass sich beim G8-Gipfel in Heiligendamm auch die Politiker noch einmal die Situation vor Augen führen, und die richtigen Entscheidungen treffen.
An dieser Stelle noch zwei kleine Buchempfehlungen:

Worldwatch: State of the World / Zur Lage der Welt, in wenigen Tagen für 19,90 € bei amazon.de oder beim Fachhändler eures Vertrauens zu erwerben

amnesty international: Jahresbericht 2007, ab 23. Mai für 14,90 € zu bestellen unter amnesty.de

Wen der Klimawandel besonders interessiert, dem rate ich, sich die Zusammenfassung des neues UN-Berichtes zum Klimawandel durchzulesen. Veröffentlicht vor ein paar Tagen und zu finden indem man bei google "ipcc report 2007" eingibt. Eine kurze Zusammenfassung ist auf den Seiten der Bundesregierung auf deutsch zu finden.

Was sonst noch zu sagen ist: Am vorletzten Wochenende war ich in Münster und es war schön und sonnig wie das letztlich eingestellte Foto hoffentlich eindrucksvoll beweist. Grillen, sonnen, ein bissle shoppen und Leute sehen. Nur einen Kaffee im Gaso, den habe ich nicht geschafft. Wird nachgeholt, wenn ich Ende Mai wieder nach Münster komme. Also, wer hat Lust?

Ansonsten gibt es an dieser Stelle einen besonderen Gruß und viel Kraft an meine Eltern, sie wissen schon warum. Ich freue mich, euch in ein paar Tagen zu sehen.


Zitat des Wochenendes:
"Listen to what African people cry for and sing the song of the poor...."
(afrikanischer Teilnehmer des Kongresses)


Friday, May 04, 2007