Friday, September 28, 2007

Ready to move in?

Yes, we are ready und wie.... Noch bin ich in der Uni und warte auf Chelsey, aber dann geht es ab nach Hause, Sachen werden geschnappt und wir ziehen endlich um. Nach einem Monat nicht wirklich Auspacken und keine persönlichen Sachen haben, ist das ein wirklich feines Gefuehl. Ich glaube, so langsam komme ich hier an. Und heute abend geht es feiern, wo, wer, und wie ist noch nicht ganz klar, aber der Tag ist ja noch jung.....
Mehr dazu am oder nach dem Wochenende.
Mir geht es auf jeden Fall soweit ganz gut.
Wenn ich allerdings die Nachrichten lese, wird mir schlecht. Lernt die Menschheit denn nie dazu???? Wo ist denn die positive Globalisierung, wenn man sie braucht? Wieso ist die Militärjunta is Burma / Myanmar nicht zu stoppen? Hoffen wir, dass es sich zum Besseren wendet.
Trotzdem ein schönes Wochenende. Ich denke an euch alle und ein spezieller Gruss heute an Cat, das Geburtstagskind in Ruanda, und an Lize und Sina, an die ich ganz doll denke und denen ich nur positive Gedanken schicke. Klopft euch auf die Schulter, ihr seid toll!

Take care!

Saturday, September 22, 2007

The One with the Microcosm

Mhhh…. wo soll ich anfangen. Ich habe die letzten Woche eigentlich in einem Mikrokosmos verbracht, der aus Universität und Wohnungssuche bestand. Das ich in einer fremden Stadt in einem fremden Land studiere, ist mir bisher noch nicht richtig klar geworden. Oder lebe ich mich mittlerweile so schnell irgendwo ein? Nein, mit Sicherheit nicht, denn ich vermisse euch alle – Freunde und Familie doch schon sehr, auch wenn ich kein Heimweh habe. Aber die Situation, dass man keine Vertrauten in einer Stadt hat, ist doch immer wieder gleich merkwürdig. Aber keine Sorge, mir geht es soweit ganz gut.

Die Uni macht wirklich unglaublichen Spaß, auch wenn das keiner glauben mag. Wir hatten neulich besuch von Johan Galtung, dem Vater der Friedens- und Konfliktforschung und einer der Helden der Globalisierungsdebatte. Wer in der Richtung studiert, wird ihn kennen. Obwohl die Vorlesung eher ein Breitbandformat war, ist es doch ziemlich unglaublich zu sehen, wie viel wissen ein Mensch in über 50 Jahren Forschung auf einem Gebiet sammeln kann. Er war zum Beispiel derjenige, der vermittelte, als es zum Streit zwischen Dänemark (?) und den Moslems über die Mohammed-Karikaturen kam und es große Aufstände mit Verletzten vor den dänischen Botschaften in islamisch geprägten Ländern gab.

Allerdings ist sie auch tierisch anstrengend. Während ich auch Münster durchaus 20 Semesterwochenstunden gewohnt war, sind es hier nur 8, allerdings gibt es dazu soviel zum Lesen, das ich gar net weiß, wann ich das alles machen soll. Dazu kommen Gruppenarbeiten, Paper müssen geschrieben werden, und, und, und…..

Ach ja, und natürlich habe ich auch gleich wieder was gefunden, wo ich mich reinhängen kann. Ich bin im Subject Group Section Board der Students Union, das bedeutet auf deutsch ungefähr Fachschaftsrat, das System ist bloß etwas anders hier. Zumindest vertrete ich dort die Subject Group („Fachschaft“) vom Master Global Studies als Repräsentantin. Und wir werden Ausflüge, Partys, Gastvorträge und Studiengruppen organisieren, es ist also echt alles super. Den Rest meiner Zeit habe ich mit Wohnungssuche verbracht, in dieser Stadt mit der undankbarste Job der Welt.

Aber manchmal darf man auch mal Glück haben, und siehe das, es hat geklappt. Chelsey und ich haben gestern zumindest die vorläufige Zusagen für ein apartment bekommen, ca. 60 qm and wirklich schön und nen guter Preis. Wenn alles gut geht (und davon gehe ich aus), habe ich in 10 Tagen oder so also endlich eine Tür, die ich hinter mir zumachen kann, ich kann endlich meine Koffer auspacken und ich kann endlich ganz ankommen.
Vielleicht erweitert sich dann auch mein Mikrokosmos.

Einige schwedische Sachen habe ich aber natürlich längst in mein Herz geschlossen:

  • Kanelbullar habe ich letztes Mal schon erwähnt
  • After Work glaube ich auch, eine wirklich gute Sache. Waren gestern in einem Mini-Pub, der Notting Hill hieß, und sehr, sehr leckeres Essen hatte.
  • In der Straßenbahn (in den alten), gibt es merkwürdige Metallschnüre, von denen ich nicht wusste, was es ist. Nachdem ich mehrere Male umsonstn „Ich will halten“-Knöpfen gesucht habe, kapierte ich irgendwann, dass man die Metallschnüre ziehen muss und dann hält die Bahn an der nächsten Haltestelle. Find ich gut! Und erinnert mich an die selfmade-Türschliesser in den Kombis in Botswana….
  • manchmal hält die Straßenbahn mitten auf der Strecke an, der Fahrer steigt mit einem riesigen Ding, eine Art Schraubenzieher aus Eisen, aus und stellt die Weiche um oder so. Das wiederum finde ich wirklich amüsant!
  • sie verkaufen Spaghetti in 1- oder 2kg-Paketen. Merci dafür!
  • in den meisten Supermärkten steckt man das Kleingeld in eine Box mit Schlitz – viel weniger Arbeit für die Kassiererinnen

Tja, wie gesagt, ansonsten lebe ich in einem Mikrokosmos, aber das wird sich schon noch ändern. Ich werde mich gleich erstmal auf den Weg zur Bücherei machen und mit dem Lesen starten.

Ich hoffe, euch geht’s alles gut. Passt auf euch auf und ich würde mich freuen, von euch zu hören.

Fotos gibt’s das nächste Mal wieder.

Juliane

PS: Wer mich besuchen mag, ist herzlich wilkommen. Meine lieben Eltern kommen am 23.11., das Wochenende ist also schon vergeben ;-)

Monday, September 10, 2007

Off to the archipelagos

Wie im letzten Eintrag beschrieben, war ich gestern in den Schären. Das sind Felsinseln vor der Küste Göteborgs, manchmal nur aus wenigen Steinen bestehend, manchmal so groß, dass Leute drauf zumindest an den Wochenenden wohnen. Schaut euch einfach die Fotos an, wenn ihr mögt, es war wirklich wunderschön dort und wir hatten traumhaftes Wetter. Heute hat es leider nur geregnet und es war viel kälter.


Eine schwedische Flagge weht stolz im Wind.


Autos waren auf Brännö (die größte der Schären, über die wir gelaufen sind) nicht erlaubt. Diese Teile haben mindestens soviel CO2 ausgestossen wie zehn Trucks, zumindest dem Gestank nach.





Anastasia und Beke auf dem Boot

Saturday, September 08, 2007

Back to University

Jetzt lebe ich in einer Woche in Göteborg. Und heute bin ich auch aus dem Hostel ausgezogen. Allerdings nur in die nächste Kurzzeitlösung: Ich teile mir mit zwei Mädels nen möbliertes Apartment, wir können bis Anfang Oktober bleiben. Ich habe die beiden (Eli aus dem Iran und Anastasia aus Russland) im Hostel kennengelernt und sie haben mich irgendwann angerufen und meinten, komm her und zieh zu uns. Anfang Oktober muss halt was Neues her. Es ist quasi travelling in Gothenburg. Aber noch bin ich optimistisch. Ich will halt net bei einer Familie wohnen, ich mag doch so gerne mit anderen Studenten zusammen wohnen. Aber das wird schon!
Ansonsten bin ich in der Realität angekommen und studiere wieder fleißig. Das Programm ist, denke ich, schon sehr anspruchsvoll. Auf jeden Fall muss man ne Masse lesen. Habe heute nach meinem Umzug einige Stunden in der Bib verbracht und mich schon mal durch die ersten Artikel gelesen. Und gleich mache ich wohl mal weiter. Aber es macht Spaß, aber so richtig. Die Dozenten und die Studenten gehen hier so locker miteinander um - man mag es kaum glauben. Oder hat man in Deutschland schon Studenten gesehen, die ihren Profs zur Begrüßung auf die Schulter schlagen oder ein Dozent, der aus 200m Entfernung seinen Studenten zuwinkt und begrüßt. Am Freitag hatten wir eine Vorlesung in Sozialanthropologie und danach hat sich der Prof (der auch schon in Harvard gelehrt hat), mit uns in die Cafeteria und diskutiert mit uns weiter. Habe ich vorher noch nie erlebt.
Mein erstes "After Work" habe ich auch schon hinter mir, da geht man nach der Arbeit / Uni in nen kleines Restaurant, und wenn man mindestens ein Getränk bestellt, bekommt man Essen vom Buffet umsonst. Wir waren mit unserem Studiengang im einem kleinen türkischen Restaurant und das Essen war super lecker. Und yeaaaaaaaaaah, die Schweden haben auch ne Möglichkeit gefunden, meine Bierumlust zu umgehen, ohne, dass ich ganz arm werde: Cider. Kenne ich aus Afrika (Prost an Kathrin und Kathrin) und nun bin schon süchtig nach dem Cider hier. Es schmeckt meistens nach Birne und nicht nach Alkohol, ist sehr süß und schafft nen richtigen Kater, wenn man nicht aufpasst. Ist mir hier aber noch net passiert ;-)!
Und nächste Sache, die ich liebe: Kanelbullar (Zimtschnecken). Also bullar sind eigentlich so kleine Sachen, die man zum Kaffee ist, können auch Kekse sein. Und diese giftgrünen Dinger mit Schokolade, die man bei IKEA bekommt, das sind auch bullar. By the way, IKEA. Hier ist tatsächlich fast alles von IKEA. Das Hostel war quasi ein IKEA-Einrichtungshaus, hihi. Und dieses Apartment auch.
Was fällt mir gerade noch so ein? Mmmh..., die Schweden sind tatsächlich immer alles sehr gut angezogen. Sogar die Kinder. Manchmal stehe ich da und sehe ne Mama mit älterer Tochte und jüngerer Tochter und sie sehen alle gleich gut dressed aus. Aber auch nen bissle langweilig. Es gibt nicht ganz so den Stilmix, habe ich das Gefühl. Naja, werde ich noch rausbekommen.
Das Wetter hier ist gerade ganz großartig, deshalb muss morgen Uni leider Uni sein udn ich werde das Lesen lassen, und stattdessen mit Beke zu den Schäre fahren. Was das ist, erkläre ich später. Habe nämlich keine Ahung (sollte endlich den Schwedenführer lesen, aber hatte noch keine Zeit), hihi.
Wie ihr seht, geht es mir gut. Ach ja, habe auch ne neue Nummer: +46 - 76 - 265 467 4
Meine deutsche Handynummer ist nicht mehr erreichbar. Das geht erst Weihnachten wieder.
Freue mich zu hören, wie es euch geht.
Was ist los in Deutschland, Holland, Ruanda, Argentinien, Großbritannien, Kambodscha, Australien, Ecuador, Spanien und wo immer ihr euch gerade runtreibt? Lasst mich teilhaben!!!!!
Ansonsten einen dicken Kuss an den Hasen, freue mich schon darauf, dir diese wunderschöne Stadt zu zeigen (und allen anderen natürlich auch).
Keep ur fingers crossed for me, have to get the best flat in town!!!

Passt auf euch auf

Tuesday, September 04, 2007

First impressions

So, hier nun ein paar Bilder, wie versprochen. Eigentlich wollte ich noch was über den Unistart gestern erzählen, aber gerade ist mir kalt, ich bin erkältet und habe keine Wohnung, also lauter Ich-krieg-ein-bisschen-schlechte-Laune-Faktoren, deshalb habe ich gerade wenig Lust zu schreiben. Aber nachher ist die schlechte Laune auch wieder weg, der Optimismus zurück und dann gibt es auch wieder mehr zu lesen

Sonne auf dem Meer morgens um acht Uhr, eine Stunde vor Einfahrt in den Hafen

Hier werde ich die meiste Zeit in den nächsten zwei Jahren verbringen, denn dieses nette Gebäude ist die "School of Global Studies" und damit meine Uni, wunderbar...

4-Bett-Kabine auf dem Schiff - wieviele Quadratmeter Auslauf stehen einem Hund in Deutschland gesetzlich zu? Ich hatte weniger ;-)

Bei der Einfahrt ins Hafendelta - lauter kleine Mini-Steininseln und am Ufer die Schwedenhäuschen (für Foto waren die leider zu weit weg)

Und neue Haustiere habe ich auch schon....

Kurz vorm Anlegen - ich weiß (noch) nicht, was es ist,
aber es sah schön aus, so aus dem Felsen kommend

Saturday, September 01, 2007

On the road again...

Jawohl, ich bin angekommen und sitze gerade friedlich im Hostel und warte auf die Sekunden, in denen mir das W-LAN nicht abstürzt und ich euch diese wunderbaren Zeilen zur Verfügung stellen kann.

Nachdem mich meine liebe Familie gestern in einer Rekordzeit nach Kiel gebracht hat (mein Dank gilt Petrus und den Autobahngöttern für alle wunderbaren Hindernisse, die uns aufgehalten haben) und mein lieber Papa wirklich einen Orden für soviel stressige Fahrerei verdient hat, hatte ich eine sehr nette Überfahrt. Da ich keinen Bock hatte, die Überfahrt alleine zu verbringen, habe ich gleich mal das nächste alleine an der Reling stehende Mädel angesprochen und sie war zufällig meine Kabinen-Mitbewohnerin und fängt auch an hier zu studieren und so haben wir uns einfach zusammengetan. Die Nacht war mal gar nicht so schlecht, wenn man davon absieht, dass wir uns zu viert und einer Menge Gepäck 8qm geteilt haben. Hihi. But it worked….Nachdem wir dann heute Punkt 9 angelegt haben, haben wir uns mit ungefähr 10000 kg Gepäck (pro Person) ein Taxi genehmigt und einen wunderbaren netten Taxifahrer gehabt, der uns a) die letzten Euro dankend abgenommen und b) einen wunderbaren Festpreis gemacht hat. Ich habe dann meine Sachen im Hostel gelassen (einchecken ging noch nicht) und dann haben Beke (das Mädel ;-)) und ich uns auf den Weg in die City gemacht.

Jetzt weiß ich, dass

a) Göteborg eine riesige Shopping-City hat, deren Ende wir noch nicht entdeckt haben

b) typische schwedische Häuser einfach wunderschön sind (besonders in blau)

c) ich jetzt schon eine schwedische Monatskarte für den Bus besitze und das für nur gut 30 Euro,

d) viel Gepäck schleppen auf die Dauer arge Rückenschmerzen verursacht.

Ich habe dann Beke zu ihrem Zimmer gebracht, dass für fünf Wochen zwar geht, aber ansonsten unbezahlbar ist. Damit sind wir gleich beim nächsten Thema, das mir nicht so behagt: Die Wohnungssuche. Ich höre hier im Hostel nur Horrendes. Scheinbar ist es momentan absolut unmöglich, in dieser Stadt ein bezahlbares Zimmer zu bekommen, das nicht in Lappland liegt. Andererseits vertraue ich ein bisschen auf mein Glück, dass den Weymanns laut meinem Papa in die Wiege gelegt wurde. Das wird schon alles klappen.

Im Hostel wohne ich momentan mit einen albanischen und einem iranischen Studenten, sowie einer deutschen Urlauberin und einem schwedischen Urlauber zusammen. Der Albaner ist leicht irritiert wegen der Geschlechtermischung und beäugt alles sehr argwöhnisch, aber mich stört es nicht so grandios.

Mein Englisch ist auch sofort wieder da, wie wunderbar und jetzt werde ich mir gleich mal was zu essen machen, ich habe nämlich bannig Hunger. Die Preise sind insgesamt nicht ganz so schlimm wie erwartet, aber die Lebensmittel hauen doch rein. Muss mal nen Dicounter suchen. Und der LIDL soll in Schweden bessere Arbeitsbedingungen offerieren, vielleicht kann ich mir mein selbst auferlegtes Verbot dort hinzugehen dann doch aufheben. By the way, Mama, ich war in Deutschland nicht mehr bei LIDL ;-)) und den Nescafé habe ich auch bekommen und das sogar ein paar Cent billiger.

Verliebt habe ich in Schweden auf jeden Fall schon, als wir heute beim strahlendem Sonnenschein (allerdings ganz schöner Kälte und Wind) in den Hafen einliefen und dort ganz kleine Inseln waren und eine Möwe mich umkreiste. Wahrlich ein schönes Land!

Maxen, nächstes Jahr in deinen und meinen Semesterferien machen wir hier Urlaub, wenn du magst. Einen Monat rumreisen und alles entdecken. Das wäre toll. Ich freue mich einfach schon mal.

Das soll es für heute gewesen sein, erste Fotos kommen in den nächsten Tagen.

Dicken Kuss an den Hasen und passt auf euch auf allesamt!