Monday, October 29, 2007

At-Home-Exam

Nur damit ihr wisst, womit ich mich jetzt eine Woche rumschlagen darf. Das ist meine Klausur, die man hier normalerweise mit nach Hause bekommt. So wie auch wir heute. Ich hatte vorher mal so vorsichtig gefragt, ob sie denn einem die Zeit großzügig bemessen, und alle meinten, klar, so ne Klausur schreibt man an ein bis zwei Tagen....super, dachte ich.
Dann bekamen wir die Klausur und plötzlich waren irgendwie alle still und fanden alles doch nicht mehr so lustig mit der Zeit. Wir haben zwar einen Woche, aber die Fragen (auf jeden Fall die meisten) haben es in sich und beziehen sich auf ne Masse Literatur. Das bedeutet, durch die ganze Literatur der letzten Wochen nochmal durchgehen und alles noch nicht Gelesene nachlesen. Die erste Frage ist zum Beispiel sehr einfach - wenn man das Buch von Pieterse gelesen hat. Da wir es aber nur für eine einzige Vorlesung benötigten, hat das natürlich kaum einer gemacht. Schade! Denn dann kann man die 150 Seiten mal schnell nebener lesen. Ich hatte mich immerhin schon durch 4 Kapitel durchgekämpft und starte daher von der Mitte. Naja. Und 1200 Wörter hören sich vielleicht nicht viel an; sind es auch nicht, aber jedes Wort muss sitzen. Sonst schwafelt man sofort, was mir leider ab und zu mal passiert. Also, mal schauen. Irgendwie wird es bestimmt klappen, aber es wird evtl. härter als gedacht.
Ansonsten ist hier alles in Ordnung, ich lebe mein Leben immer noch vor mich hin, mein Knie tut immer noch etwas weh, also halte ich mich mit dem Fitness-Studio noch etwas zurück und springe statt aufs Laufband nur auf den Cross-Trainer, der entlastet schließlich. Und dann ist auch der erste Kurs rum und nächste Woche beginnt mein zweiter.
Juchhhuuuu!

Ach ja, hier die Fragen, falls sich irgendjemand berufen fühlt, diese zu beantworten, lasst es mich wissen, ich finde Plagiate super.....

Short questions (300 words each)

1) What are the main arguments Pieterse presents in favour of understanding our contemporary world as a world formed by 'empire'?

2) In tandem with an increasing attention to transnational migration within social science a non-essential concept of culture has emerged. Explain what a non-essential concept of culture means by using transnational migration as an example.

Essay questions (1200 words each)

3) Discuss the relationship between modernity and globalisation.

4) In the course literature you can find many different perspectives, explicit or implicit, on globalization. Discuss how "the global" can be seen as an institution, a process, a discursive practice and an imaginary. Give also some examples of the different kinds of research questions that emerge in relation to each of these aspects.

Ansonsten hoffe ich, dass es allen gut geht und send gute Wünsche und Happy Halloween (am Mittwoch ist es soweit) nach Spanien, Argentinien, Kambodscha, Australien, Deutschland, Holland, Frankreich, Großbritannien und Finnland. Ich hoffe, ich habe damit keinen vergessen.

Ach ja, übrigens. Mein lieber kleiner Bruder hat auch mit seinem Studium angefangen - Informationssystemtechnik. Ohne weitere Kommentare wünsche ich ihm nachträglich, dafür aber öffentlich einen guten Start und ein tolles Studium!

Gehabt euch wohl, passt ja auf euch auf und fühlt euch gedrückt!

Monday, October 22, 2007

Sunday, October 21, 2007

Vi promenerar i skogen...

Da das Wetter in den letzten Tagen so wunderschön war, haben wir gestern beschlossen, ein bissschen wandern zu gehen. In Schweden ist es nicht sonderlich schwer, Wald zu finden, und so haben wir uns für ne halbe Stunde in den Bus gesetzt und schon waren wir mittendrin in der Natur.
Nach gut 4,5 Stunden waren wir wieder am Bus, etwas müde und durchgefroren, aber glücklich und mit schönen Bildern. Ein paar davon seht ihr hier. Nur meinem Knie hat das Ganze nicht so gut gefallen, nun kann ich gerade nur humpeln. Aber gerade hatte ich eh keine Rekordklettereien mehr vor, deshalb geht das schon in Ordnung.
Ansonsten ist hier alles ganz ok, am 29. Oktober ist mein erstes Modul schon zu Ende und ich bekomme meine Klausur, dann habe ich eine Woche Zeit habe sie zu Hause zu bearbeiten. Und am 31. Oktober feiern wir ne Halloween Party im student house auf unserem Mini-Campus. Verdammt, ich werde amerikanisiert...
Alles andere, was ich hier so mache, ist nicht so hochspannend, es ist halt daily life.
Ich hoffe, euch geht es allen gut!
Passt auf euch auf...






Sunday, October 14, 2007

Time is running....

Ja, irgendwie rennt die Zeit schon wieder. Jetzt bin ich sechs Wochen hier und es werden noch viele folgen, aber das Ende des ersten Moduls ist schon in sehr greifbare Nähe gerückt und ich habe mich wirklich eingelebt hier.
Die Uni macht immer noch viel Spaß, ich lese viel und verfluche, dass ich Münster nie den Schwerpunkt auf politische Theorie gelegt habe. Nun habe ich das Problem, dass ich keine Ahnung bzw. nur wenig Ahnung von den Theorien habe, die in Schweden aber als essentiell sowie existenziell vorausgesetzt werden.....
Die Wohnung ist von uns komplett in Beschlag genommen worden, also alles super hier. Wir benehmen uns lieb und nett und letztes Wochenende hatten wir ne Art Housewarming party mit ein paar Leuten aus unserer Klasse und Chelsey und ich hatten "Dinner" gemacht, weil am Montag darauf kanadisches Thanksgiving war und wir vorgefeiert haben.
Gestern waren wir dann bei Michele und Anna eingeladen zum internationalen Dinner. Michele (Italien) studiert mit mir und Anna ist seine schwedische Freundin. Dann waren da noch mehrere Leute aus der Türkei und aus dem Libanon, Chelsey aus Kanada, Kristina und Patrick aus Schweden, Johan aus Norwegen, Pia aus Finnland, Louis aus Mexiko, Erika aus den USA und ich aus Deutschland. Hatten also sehr viel, sehr Leckeres zu essen.
Insgesamt war die ganze Woche sehr wirr, weil ich mal wieder in ungeahnte Aktivitätn reingerutscht bin. Aber von vorne: Am letzten Wochenende wurde in Stockholm ein 16-jähriger Junge von anderen Jugendlichen nach einer Party so doll zusammen geschlagen, dass er einen Tag später an den Folgen gestorben ist. Dieser Vorfall hat Schweden entsetzt und sofort ist in Stockholm eine Bewegung entstanden, die sich gegen die Gewalt auf der Straße einsetzt. Denn die Gewalt auf der Straße, die zu 95% Gewalt unter Jugendlichen ist, ist in den letzten Jahren in Schweden stark angestiegen.
Kristina aus meiner Klasse wiederum fand es unglaublich, dass in Göteborg nichts passierte und hat eine Facebook-Gruppe gegründet mit dem Ziel, am Freitag (also vorgestern) eine Veranstaltung zu organisieren, bei der dem Jungen gedacht werden soll und bei dem die Bevölkerung für das Problem sensibilisiert werden sollte.
Da sie die einzige in Göteborg war, die eine Initiative gestartet hatte, hatte sie plötzlich eine Million Zeitungen, Radiosender und TV-Stationen, die Interviews mit ihr wollten und das Ganze wurde unglaublich gehypt. Kristina hatte daher um Hilfe gebeten, weil es zu groß wurde und Chelsey und ich haben gesagt, ja, klar, wir sind dabei. Und zack, einen Tag später sah man mich im schwedischen Fernsehen beim illegalen Bekleben von Bushaltestellen. Die Veranstaltung am Freitag war sehr gut, es kamen eine Masse Leute und Kristina kurze Rede wurde in den nationalen Abendnachrichten (Schwedische Tagesschau) gebracht. Für drei Tage Vorbereitung eine fast unglaubliches Ergebnis. Chelsey und ich hatten zudem ein Bettlaken in eine Art Petitionsbanner umgewandelt und eine Masse Leute haben die Aussage "Zusammen gegen Gewalt auf der Straße" unterstützt und nun ist das Bettlaken voller Unterschriften und soll evtl. dem City Council übergeben werden. War wirklich interessant zu sehen, wie sich das Ganze entwickelt hat.
Ansonsten ist wie gesagt alles soweit in Ordnung. Kleine Eigenheiten hat dieses Land auf jeden Fall, aber ich mag es sehr gerne.
Freue mich über mails und alles.
Passt auf euch auf und lasst euch niemals unterkriegen!
oben: Kristina und Roberto bei ihren Reden
unten: Unterstützungsbekenntnisse auf dem Banner

Wednesday, October 03, 2007

Finally settled down

Nun bin ich umgezogen und sitze relativ erleichtert in meinem Zimmer, das nur mir gehört und ich kann eine Tür schließen hinter mir, wenn ich mag. Ich wohne zusammen mit Chelsey, einer 22-jährigen Kanadierin, die auch mit mir zusammen studiert. Das ist auf jeden Fall ne feine Sache. Ich wohne in Hisingen, das ist ein Teil von Göteborg, der auf einer Art Insel liegt, also muss ich jeden morgen über den Kanal der Göteborg teilt, um in das Zentrum zu kommen. Mit dem Bus sind das aber nur ein paar Minuten. Zur Uni brauche ich von zu Hause na halbe Stunde, also auch alles wunderbar erträglich.
Gestern waren wir dann bei IKEA und haben noch ein paar (natürlich nur unbedingt notwendige, hihi) Dinge gekauft. Nun bin ich stolze Besitzerin einen Rattan-Sessels und eines Rattan-Sitzkissens und von einer Kommilitonin habe ich nen Teppich geschnorrt. Noch ein paar Kerzen und mein Zimmer war fertig. Nun fühle ich mich wirklich wohl. Und auch meine wunderbaren Malereien aus Afrika hängen schon teilweise an der Wand - ja, ich habe sie mitgenommen. Dafür habe ich alle meine Röcke vergessen. Naja, man kann nicht an alles denken, hihi.
Ansonsten läuft alles weiter. Am Freitag waren wir feiern mit nen paar Leuten aus der Klasse. Man bezahlt mal lockere 10 Euro Eintritt und die Getränke sind auch teuer. Also muss man einfach vorher mehr trinken. Ich habe auch zum ersten Mal in meinem Leben ein 3-Liter-Tetrapak Wein gekauft, für umgerechnet 18 Euro. Das reicht dann für ein paar Leute und es ist billiger als einzelne Flaschen zu kaufen. Alkohol ist hier sowieso so ne Sache. Er ist echt teuer und Sistemabolaget (bottel store) schließt schon um 18:00 Uhr, samstags sogar schon mittags und sonntags gibt es gar nichts zu trinken. Nur Bier bis zu 3,5%, denn das darf im Supermarkt verkauft werden und der hat auch sonntags offen.
Uni macht weiterhin Spaß, ich habe das Gefühl, ich werde vollgehauen mit neuen Sachen, anderes ist allerdings auch Wiederholung. Viele Sachen in unserer Literatur sind allerdings ziemlich anspruchsvoll und durch einiges muss man sich echt durchbeissen. Dafür befindet sich mein (akademisches) Englisch fast auf dem Stand von letztem Oktober, Verständnis- und Verständigungsprobleme habe ich also nicht. Morgen werde dann endlich versuchen, eine schwedische Personnummer zu bekommen, denn die öffnet einem die Tür zu allen Verträgen etc. Und ich muss mich noch registrieren lassen, aber das ist auch so ne Geschichte mit viel Bürokratie, da muss ich erstmal schauen, ob ich das nächste Woche hinbekomme.
Mmmhhhhh..... gibt es grad noch mehr zu berichten? Gerade eigentlich nicht. Es läuft halt alles. Werde mich auch noch für nen Schwedischkurs für Immigranten anmelden (sobald ich meine P-Nummer habe), solange versuche ich es mit einem Selbststudium. Mehr oder weniger erfolgreich.
Morgen ist hier übrigens Kanelbullar-Tag, das heisst, die Schweden feiern die Zimtwecke. Und heute ist Tags der deutschen Einheit. Fällt mir dazu ein, hihi.

Naja, ansonsten würde ich mich natürlich sehr über mails und auch Post freuen. Meine neue Adresse gibt es per mail, die muss net so öffentlich auf dem Blog stehen. Ansonsten macht es gut und lasst von euch hören, damit ich euch nicht noch mehr vermisse, als ich es eh schon tue.
Ach ja, habe gerade meine Flug für Weihnachten gebucht, komme am 23.12. an und bleibe bis zum 6.1. - ne HQH-41-Reunion ist geplant und natürlich freue ich mich auf die Braunschweiger Mädels und Jungs. Also, freut euch gefälligst auch auf mich, hihi.

Passt auf euch auf, wo immer ihr seid!


Mein erstes Zuhause - das Vandrarhem (auch wenn ich keinen Wanderer gesehen habe)

Und das erste Apartment. Mit vier Leuten definitiv überfüllt - aber lustig war es trotzdem!


Mein neues Zimmer, ganz mädechenhaft in weiß. Aber das Bett war so hässlich, da musste ich dieses Rüschkram kaufen, um die Bein zu verdecken. In der Ecke links ist auch noch ein Schreibtisch, aber der sieht gerade so unaufgeräumt aus.

Chelsey und ich am Abend unseres Einzugs - Pizza, Wein und dann feiern.