Tuesday, June 06, 2006

On the Road - Eine kleine Reisebeschreibung

Fritze und ich sind zurück, ich in Gabs und er schon bald in Windhoek. Da ich weiß, dass einige Leute sehr neugierig sind, ob und wie wir uns wohl verstanden haben (Livecam etc.), dachte ich mal, dass euch einen kleinen Einblick gebe. Allerdings ist der Gossip-Teil seperat, wer also keinen Bock auf Bilder und Infos hat, springe zum aktuelleren Beitrag über diesem hier.

Los ging es am Sonntag, 28. Mai. Fritze und der Rest der Gruppe hat sich in Windhoek getroffen und mich haben sie dann kurz nach der botswanischen Grenze in Ghanzi aufgegabelt. Dort war ich mit Hilfe der öffentlichen Verkerhsmittel und einer guten Portion Glück gekommen, denn hätte ich den Leuten am Busbahnhof vertraut, dann hätte ich den Bus von hinten gesehen.
Anyway, irgendwann war ich ja dann da, habe Fritze wie verabredet getroffen und Tuhafeni (unser Guide) hat uns zum Camp gebracht. Dort warteten schon die anderen Gesellen. Die anderen, das waren sieben durchgeknallte Briten und Australier, alle kurz vor oder schon nach ihrer Pensionierung. Alleine hätte man die echt nicht überlebt, aber wir waren ja zu zweit und hatten auch noch Tuhafeni und Matthew (den anderen Guide) mit dabei, mit denen wir gründlich lästern konnten.
So war es nämlich so, dass die lieben Leute scheinbar nicht willig waren, sich den schweren afrikanischen Namen Tuhafenis zu merken (Matthew kam ihnen ja gelegen) und deshalb nannten sie ihn einfach und mit einer unglaublichen Ignoranz und Arroganz Mr.T.

"Mr.T, what will we doing today?"

"Mr. T, where is the coffee?"

"Mr.T, do not forget the meat!"

Das sind Jan (Frau) und ihr Mann Ron, zwei absolut sehenswerte und nervtötende Australier. Seid froh, dass ihr sie nicht kennengelernt hat. Fritze vermutet, dass insbesondere Ron ein Imperator ist.




Naja, nachdem wir den Schock dieser gruppalen Zusammensetzungskatastrophe überlebt hatten, war es echt ein grandiose Safari.
Sie führte von Ghanzi, das mitten in der Halbwüste Kalahari im Westen Botswanas an der namibischen Grenze liegt ins das Delta des Okavangos, einem großen Fluss, der in der Kalahari versickert. Danach überquerten wir die Grenze zu Namibia und fuhren nach dem Besuch eines Nationalparks (Namen habe ich vergessen, Fritze kann ihn mal ergänzen) zum Caprivi Streifen ganz im Norden Namibias. Von dort aus ging es wieder zurück nach Botswana in den Chobe Nationalpark, bevor wir die Grenze nach Sambia überquerten um dort die beindruckenden Wassermassen der Victoria Falls zu bewundern.
Um euch einen kleinen Einblick zu geben, hier ein paar Fotos mit Kommentaren.


Das war unser Truck, mit dem es jeden Tag Hunderte Kilometer über die Piste ging. Auf dem Bild haben wir gerade Lunch Time on the Road, es gibt Sandwiches, as usual.
Aber die beiden waren total nett, sie haben immer für mich extra gekocht, wenn es abends dann Fleisch gab, ich habe definitiv keinen Hunger gelitten.





Der Blick vom ersten Campingplatz, kurz bevor die Sonne untergeht. Man sieht einen der Arme des Okavango, ein Riesenfluss, sehr beeindruckend und wunderschön. Nachts hört man die Hippos brüllen und ich habe mich nicht aus dem Zelt getraut.








Nächster Tag: Mokoro-Tour. Mokoros sind die traditionellen Kanus der Batswana, eigentlich aus Holz, unsere waren aus Plastik, war aber trotzdem super. Die Poler haben die Mokoros mit Hilfe von langen Stöcken durch das Wasser gestakt, es war unglaublich ruhig und wunderschön. Wir haben nur ein paar Hippos gesehen, aber das Okavango-Delta ist auch nicht für seine Tiere, sondern die Natur berühmt.





Wasserlilien im Okanvango-Delta













Sonnenuntergang gegen 6 Uhr abends











Nebel über dem Fluss kurz nach Sonnenaufgang, Hippos in Hörweite und laut Angaben unserer Guides durchaus manchmal nachts in Sichteweite, nämlich direkt vorm Zelt. Also, für mich hieß das auf jeden die Vermeidung jeglichen Lärms und das Verlassen des Zeltes, aber wir hatten Glück, kein Hippo kam.






Wahrscheinlich das relaxteste Warzenschwein der Welt. Hing mit und auf dem Campingside rum und hat mal unsere Sachen inspiziert. Ähnlich wie die Affen, nur das dieses Warthog einfach chilliger war... wie hieß es doch gleich, Timon oder Pumba??









Chobe-National-Park: Juliane und die kleinen Elefanten. Es war einfach gigantisch, Dutzende von Elefanten in großen Herden, die zum Wasser kamen um zu trinken. Wir auf dem Boot, ganz nah dran. Grandios...


Das Mega-Krokodil. Gefunden im Chobe-River. Lockere 6 Meter lang. Wahrscheinlichkeit eines freundschaftlichen Verhältnisses zwischen Juliane und Vieh: 0%















Victoria Falls, sambische Seite. Angeblich sind die Fälle zwischen 2 und 3 km lang, wir haben leide rnur ein Stück gesehen. Durch die lange ie Regenzeit führen die Fälle momentan soviel Wasser, dass man fast nur Gischt sieht. Imposant aber trotzdem. Sind klatschnass geworden, weil wir unbedingt so ne Brücke überqueren mussten, dagegen ist Regen in Münster nen Kinderspiel. Traumhaft schöne Landschaft wiederum und hinterher Souvernirshopping beim Craft Centre. Dollar eignen sich gut zum Preisdumping...

Das wars quasi. Samstag gegen fünf. Fritze und ich entsagen dem schnöden Camping und quartieren unsim Livingstone Hotel ein, schließlich fährt unser Bus back nach Gabs morgens um 4 Uhr, und das Camp ist zu weit entfernt. 75 US-Dollar für dieses Zimmer ist zwar weit übertrieben, aber was solls, wer braucht denn nachts schon Wasser? Das kann man ruhig abdrehen...
Anyway, der Bus fuhr ab, und zwar überpünktlich, Fritze hat sich glatte 10 Stunden drüber gewundert. Nach 18 Stunden im Luxux-Bus wieder wohlbehalten zu Haus.

4 comments:

Anonymous said...

Ein toller erster Eindruck, Jule! Die Bilder sind erste Sahne und ich freue mich jetzt noch mehr auf den 4.8., wenn ich dann in Richtung Maun aufbrechen kann.

Anonymous said...

Hallo Süße, auch wenn die kurze Beschreibung der "Urlaubsharmonie" eher für das Jungvolk gedacht war, fallen mir ein paar Bilder aus früheren Tagen ein: Meine Älteste (geduscht, Handtuch um den Kopf) sitzt am Küchentisch und kaut einen Toast -oder auch nicht. Jedenfalls sie sitzt in der Küche und keiner entgeht ihren frohgemuten Morgengrüßen. ihren interessierten Fragen und ihren launigen (aufmunternden???)Vorschlägen, was zu tun sei. Drei stumme, leicht morgenmufflige, schwer genervte Geschwister planen abwechseld einen Spontanmord oder die sofortige Flucht... !Doch keine Chance: Um 7.45Uhr müssen alle in der Schule sein und morgen ist ein neuer Tag. Man sitzt (geduscht und mit Handtuch um den Kopf) in der Küche und...
Ätsch, lästern kann ich auch! Gaaaaanz liebe Grüße Mama

Anonymous said...

Mensch, Mutter Weymann kennt diesen Urlaubsschreck auch. Ich dachte das waehre ein Tier, das nur im Caprivi Zipfel vorkommt. Besonders wervoll waren die Hinweise die diese Wesen zu Fragen der Gesundheit gemachtc hat.

"Kein Wunder das dir schwindelig ist, wenn du um elf schon ein Bier saeufst"

oder

"Ich hab Rueckenschmerzen" -- "Nimm doch eine Schmerztablette"

Ein Spontanmord hatte ich aber nicht vor. Schliesslich war dieses Wesen so Hilfsbereit, dass das Zelt schon aufgebaut war bevor ich ueberhaupt vom Klo zurueck war. Ist doch klar, dass ich mir dann in aller Ruhe erstmal einen Drink goenne.

Anonymous said...

Hallo Jule,
hab grad mal die Fotos angeschaut. Das sieht ja alles fabelhaft aus.
Hoffe es läuft alles so wie du dir das denkst.
Alles Gute
Torben